Die Sicherheit in Grazer Betrieben, besonders in der Adventszeit, steht im Fokus der Bau- und Anlagenbehörde. Nach einem tragischen Vorfall zu Beginn des Jahres, bei dem in der Grazer Stern-Bar eine junge Frau bei einem Brand ums Leben kam, werden nun neue Maßnahmen ergriffen, um Brandschutzvorgaben besser durchzusetzen und Betriebe für ihre Verantwortung zu sensibilisieren. Ein zentraler Aspekt dieser Initiative sind verstärkte Kontrollen sowie die Einführung eines neuen Informationsblattes, das Grazer Geschäftsbetreibern helfen soll, die gesetzlichen Anforderungen besser zu verstehen und umzusetzen.
Tragischer Vorfall als Auslöser für neue Maßnahmen
Der Brand in der Stern-Bar, der Anfang des Jahres die junge Frau das Leben kostete, sorgte in Graz für großes Entsetzen und beschäftigte noch immer die Justiz. Eine interne Überprüfung des Magistrats ergab, dass feuerpolizeiliche Kontrollen in dem Lokal nicht in der vorgeschriebenen Häufigkeit stattgefunden hatten, was zu weiterer Besorgnis führte. Jedoch konnte festgestellt werden, dass der Brand nicht unmittelbar durch diese Versäumnisse verursacht wurde, sondern dass die Dekoration des Lokals in Verbindung mit dem Feuer eine tragische Rolle spielte.
Doris Jurschitsch, die Leiterin der Bau- und Anlagenbehörde, betont dennoch: "Betreiber sind verpflichtet, gesetzliche Brandschutzvorgaben einzuhalten. Sie tragen Verantwortung für die Sicherheit ihrer Angestellten und Kunden." Um solche Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden, wurden nun strengere Kontrollpläne entwickelt und der Magistratsdirektion vorgelegt.
Informationsmaterial und verstärkte Kontrollen in der Adventszeit
Mit der bevorstehenden Adventszeit, in der zahlreiche Weihnachts- und Silvesterfeiern stattfinden, wird die Behörde verstärkte Kontrollen in Grazer Lokalen durchführen. Parallel dazu wird ein detailliertes Informationsblatt veröffentlicht, das alle relevanten Brandschutzvorgaben für Betriebe zusammenfasst. Zu den wichtigsten Themen gehören unter anderem:
- Löschmittel: Betriebe müssen über ausreichend und funktionstüchtige Feuerlöscher verfügen.
- Fluchtwege: Diese müssen immer freigehalten und für Notfälle gut sichtbar sein.
- Dekorationsmaterial: Dekorationen müssen feuerfest sein, um das Risiko eines Brandes zu minimieren.
Dieses Informationsblatt soll den Betrieben helfen, ihre Pflichten zu verstehen und umzusetzen. Doch trotz der verstärkten Kontrollmaßnahmen, die aufgrund der begrenzten Ressourcen der Behörde nur vereinzelt alle Betriebe erreichen können, stehen die Behörden jederzeit für Rückfragen zur Verfügung.
Sensibilisierung von Personal und Prävention
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Doris Jurschitsch hervorhebt, ist die Sensibilisierung des Betriebspersonals im Umgang mit Notfällen. Sie empfiehlt, dass neben der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen auch Schulungen zum richtigen Verhalten in Gefahrensituationen angeboten werden sollten. Dies gelte nicht nur für Betriebe, sondern auch für Schulen und andere Institutionen, um die Bevölkerung besser auf Brandschutz und Notfälle vorzubereiten.
Trotz der hohen Bedeutung von Brandschutzmaßnahmen stellt die Behörde fest, dass es in Graz im Allgemeinen keine gravierenden Probleme mit schwarzen Schafen gebe. "Die meisten Übertretungen bei Kontrollen sind klein und können schnell behoben werden", so Jurschitsch. Dennoch sei es von großer Bedeutung, dass Betreiber ihrer Verantwortung gerecht werden und die Sicherheitsvorgaben konsequent umsetzen, besonders in der festlichen und feierlichen Zeit rund um Weihnachten und Silvester.