In Kürze tritt die nächste Stufe der EU-Verordnung 2024/2462 in Kraft, die den Einsatz von PFHxA-haltigen Feuerlöschern in der Öffentlichkeit verbietet.

Ab dem 10. April 2026 dürfen PFHxA-haltige Löschschäume in bestimmten Bereichen (Feuerlöschschäume für Ausbildungszwecke, öffentl. Feuerwehren) nicht mehr verwendet werden, wenn sie folgende Grenzwerte überschreiten:

  • 25 ppb für PFHxA und deren Salze
    • 1000 ppb für PFHxA-verwandte Stoffe

Zusätzlich zur PFHxA-Verordnung ist eine umfassende PFAS-Regulierung in Vorbereitung, die auch tragbare Feuerlöscher betreffen wird. Dies zeigt deutlich, dass ein Wechsel auf PFAS-freie Alternativen notwendig ist.

Warum das Verbot wichtig ist

Doch warum ist das Verbot so wichtig? PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind hochgradig langlebige Chemikalien, die sich in der Umwelt anreichern und sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für Ökosysteme erhebliche Risiken darstellen. In Deutschland gibt es bereits umfassende Brandschutzvorschriften – jetzt gilt es, diese an die neuen Regelungen anzupassen.

Warum werden PFAS-haltige Feuerlöscher verboten?

Gesundheits- und Umweltrisiken:
PFAS sind aufgrund ihrer langlebigen chemischen Struktur kaum abbaubar und können über das Trinkwasser in den menschlichen Körper gelangen. Studien zeigen, dass PFAS mit Krebserkrankungen, Hormonstörungen und Immunsystemschwächungen in Verbindung stehen.

Versicherungsschutz in Gefahr:
Immer mehr Versicherer schließen PFAS-assoziierte Schäden aus ihren Polizzen aus. Das bedeutet: Wer nach 2026 noch PFAS-haltige Feuerlöscher nutzt und durch den Einsatz Umweltschäden verursacht, bleibt auf den Kosten sitzen. Betriebe müssen also selbst für die Folgen haften – ein unkalkulierbares Risiko!

Steigende Entsorgungskosten:
Da die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) ein vollständiges PFAS-Verbot vorantreibt, werden in Zukunft auch bestehende PFAS-haltige Löschmittel schwer zu entsorgen sein. Wer frühzeitig auf fluorfreie Alternativen umsteigt, spart hohe Entsorgungskosten und reduziert langfristig sein Haftungsrisiko.

Was bedeutet das für Betreiber in Deutschland?

In Deutschland gelten strenge Vorschriften für den Brandschutz. Die neue EU-Verordnung ergänzt bestehende Bestimmungen, unter anderem:

  • Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR A2.2): Sie definieren Anforderungen an Feuerlöscher in Betrieben und öffentliche Gebäude. Betreiber müssen sicherstellen, dass ihre Feuerlöscher einsatzbereit und umweltverträglich sind.
  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV): Arbeitgeber sind verpflichtet, für ausreichenden Brandschutz zu sorgen. Der Einsatz nicht zulässiger Löschmittel kann im Ernstfall zu rechtlichen Konsequenzen führen.
  • DIN 14406-4 und DIN EN 3-7: Diese Normen regeln die Wartung, Prüfung und Kennzeichnung von Feuerlöschern. Ab Oktober 2026 dürfen PFAS-haltige Modelle nicht mehr in öffentlich zugänglichen Bereichen verwendet werden.

Welche Alternativen gibt es zu PFAS-haltigen Feuerlöschern?

Fluorfreie Schaumlöscher: Moderne Löschmittel bieten eine hohe Löschleistung, sind biologisch abbaubar und umweltfreundlich. Besonders geeignet für die Brandklassen A (feste Stoffe) und B (brennbare Flüssigkeiten).

CO₂-Feuerlöscher: Ideal für sensible Bereiche, z. B. Laboratorien oder Elektronikräume, da sie rückstandslos löschen. Sie eignen sich ausschließlich für Brandklasse B und sind nicht für enge Räume empfohlen.

Wasserbasierte Feuerlöscher: Effektiv gegen Brandklasse A und eine nachhaltige Alternative zu Schaumlöschern in Büros, Verkaufsräumen und Verwaltungsgebäuden.

ABC-Pulverlöscher: Fluorfrei, aber aufgrund der hohen Verschmutzung eher für Außenbereiche, Fahrzeuge oder industrielle Anwendungen geeignet.

So gelingt der sichere Umstieg mit PROVENTOR

Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Betreiber ihre Brandschutzstrategie überdenken. Mit PROVENTOR behalten Sie alle relevanten Prüf- und Wartungsintervalle im Blick und dokumentieren den Umstieg auf PFAS-freie Alternativen lückenlos.

  • Digitale Erfassung und Verwaltung Ihrer Brandschutzausrüstung
  • Automatische Erinnerungen an Wartungsintervalle und Austauschfristen
  • Rechtssichere Dokumentation für Behörden und Versicherungen

Unser Tipp: Warten Sie nicht bis zum Stichtag! Der frühzeitige Umstieg spart Kosten, reduziert Haftungsrisiken und sichert langfristig den Versicherungsschutz Ihres Unternehmens.

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